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Rutosid

Auch bekannt als: Rutin, Rutinum, Rutosidum, Cycloven forte N, Intradermi® Fluid N, Rutin-Kapseln

Einsatz bei:
Chronisch venöse Insuffizienz

Stoffklasse:
Flavonoid

Definition

Was ist Rutosid?

Rutosid ist ein Flavonoid, das früher als Vitamin P oder Faktor P bekannt war. Natürlich kommt es in verschiedenen Pflanzen vor, wie zum Beispiel Buchweizen, Weinrautenkraut, Weißdorn und im Japanischen Schnurbaum (Sophora japonica). Traditionell wird Rutosid als mild wirkendes Arzneimittel zur Verbesserung von Beinbeschwerden, wie dem Gefühl von Schwere bei müden Beinen, verwendet. Rutosid wird zugeschrieben, die Stabilität der Blutgefäßwände zu verbessern sowie entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zu besitzen.

Es ist in der Apotheke erhältlich und benötigt in der Regel keine ärztliche Verschreibung.

Indikation/ Einsatz

Wann wird Rutosid verschrieben?

Rutosid wird verschrieben, um Beschwerden zu lindern, die aufgrund von Erkrankungen der Beinvenen, insbesondere der chronischen Veneninsuffizienz, auftreten. Zu den Symptomen einer chronischen Veneninsuffizienz gehören Beinschwellungen (Ödeme) sowie das Gefühl von schweren, müden Beinen, Spannungsgefühlen und Kribbeln.

Struktur und Stoffklasse

Zu welcher Stoffklasse gehört Rutosid?

Rutosid gehört zur Stoffklasse der Flavonoide. Flavonoide sind natürliche Verbindungen, die in einer Vielzahl von Pflanzen vorkommen.

Wirkmechanismus

Wie wirkt Rutosid?

Die genaue Wirkungsweise von Rutosid ist noch nicht vollständig verstanden und teilweise umstritten, aber es wird angenommen, dass seine Effekte auf mehreren Mechanismen beruhen. Rutosid besitzt möglicherweise die Fähigkeit, die Stabilität der Blutgefäßwände zu verbessern, was bedeutet, dass es dazu beitragen kann, die strukturelle Integrität der Blutgefäße aufrechtzuerhalten. Des Weiteren wird angenommen, dass Rutosid entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften hat.

Nebenwirkungen

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Im Allgemeinen ist Rutosid gut verträglich. In sehr seltenen Fällen wurden allergische Hautreaktionen, Magen-Darm-Störungen, Flush (Gesichtsröte) oder Kopfschmerzen berichtet. Diese Symptome klingen jedoch in der Regel rasch ab, nachdem das Präparat abgesetzt wurde.

Es ist wichtig zu beachten, dass, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, das Präparat abgesetzt werden sollte.

Anwendung und Dosierung

Wie wird Rutosid angewendet?

Rutosid wird in der Regel oral eingenommen, was bedeutet, dass es geschluckt wird. Die genaue Art der Anwendung kann jedoch je nach dem spezifischen Rutosid-Präparat und den Anweisungen des Arztes variieren. In den meisten Fällen wird empfohlen, Rutosid mit ausreichend Wasser vor den Mahlzeiten einzunehmen.

Die Form des Präparats kann unterschiedlich sein, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln oder Tropfen. Die genaue Anweisung zur Dosierung und Einnahme richtet sich nach der spezifischen Form des Präparats und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Die Dauer der Anwendung kann ebenfalls variieren. Einige Rutosid-Präparate werden kurzfristig eingenommen, um akute Beschwerden zu lindern, während andere möglicherweise langfristig zur Unterstützung bei chronischen Erkrankungen verwendet werden.

Kontraindikationen

Für wen ist Rutosid nicht geeignet?

Personen, die allergisch auf Rutosid oder andere Bestandteile des Präparats reagieren, sollten es nicht verwenden. In Bezug auf Schwangerschaft oder Stillzeit kann Rutosid kontraindiziert sein.

Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel
Co-Autor: Hanna Lindemann

Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen

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Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer P: Rutosid (25.01.2024) | Abgerufen von www.altmeyers.org

  2. Gelbe Liste: Rutosid (25.01.2024) | Abgerufen von www.gelbe-liste.de