Was kann man dagegen tun?
Dr. Alice Martin 02.11.2020
Eingewachsene Zehennägel sind sehr unangenehm und können Entzündungen hervorrufen. Der medizinische Begriff für einen eingewachsenen Zehennagel lautet Unguis incarnatus.
Das falsche Schuhwerk oder die inkorrekte Art beim Schneiden der Nägel können das Einwachsen des Zehennagels begünstigen. Wie eingewachsene Zehennägel zu vermeiden sind, warum sie entstehen und wie dies zu behandeln ist, beschreiben wir in diesem Artikel.
Die Ursachen für eingewachsene Zehennägel können vielseitig sein. Am häufigsten entstehen diese durch einen zu kurzen und abgerundeten Nagelschnitt. Auch sehr enges Schuhwerk kann das Nagelwachstum beeinträchtigen, indem der Nagel in das umliegende Gewebe gedrückt wird. Eingewachsene Zehennägel schmerzen und die darum liegende Haut färbt sich meist rötlich durch die begleitende Entzündung. Das Risiko für eingewachsene Zehennägel kann durch das passende Schuhwerk und regelmäßiges, gerades Schneiden der Nägel verringert werden.
Ist es doch zu einem eingewachsenen Nagel gekommen, können bei einer leichten, beginnenden Form bestimmte Hausmittel helfen. Tunke hierfür Deine Füße eine Zeit lang in ein Fußbad aus lauwarmem Seifenwasser, damit die Haut und der Nagel sich aufweichen. Danach kannst Du vorsichtig versuchen, so viel wie möglich des eingewachsenen Nagels zu entfernen. Trage anschließend entzündungshemmende Salben auf und desinfiziere die Stelle.
Du kannst versuchen, den Nagel leicht anzuheben, damit er über das Hautniveau herauswachsen kann. Das geht beispielsweise, indem du eine sterile Kompresse vorsichtig zwischen Haut und angehobenen Nagel fixierst. Hierbei musst Du jedoch sehr vorsichtig sein und die Watte täglich wechseln, damit keine Entzündungen entstehen. Es gibt jedoch auch extra zu diesem Zweck konzipierte Nagelspangen, die helfen, den Nagel wieder in die richtige Richtung wachsen zu lassen. Diese erhältst du in einer Praxis für medizinische Fußpflege (Podologie).
Während des Rauswachsens ist es empfehlenswert, dass die Wunde am Fuß atmen kann. Optimal sind hierfür Baumwollsocken, da sie den Fuß trotzdem atmen lassen und vor Schweiß schützen. Zusätzlich empfehlen wir, auf enges Schuhwerk, Nagellack oder professionelle Pediküren in dem Zeitraum zu verzichten.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, empfiehlt es sich, direkt zu Beginn einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, damit diese einer schwerwiegenden Entzündung vorbeugen können, z.B. durch antibiotikahaltige Wirkstoffe, die auf die Haut aufgetragen werden. Generell ist ein Arztbesuch vor allem bei schwereren Entzündungen, die sich beispielsweise durch Eiter oder besonders starke Schmerzen äußern, empfohlen. Ebenso sollten Patient*innen mit Diabetes, die ein erhöhtes Risiko für Fußinfektionen haben, mit einem eingewachsenen Zehennagel besser den Arzt aufsuchen.
In diesen Fällen kann auch der Besuch bei Fußchirurg*innen nötig werden. Diese entfernen, ebenfalls ambulant, den eingewachsenen Nagelanteil.
Wir hoffen, dass Du mit diesen Tipps eine hilfreiche Anleitung zur Prävention hast. Falls Du selbst von einem eingewachsenen Zehennagel betroffen sein solltest, nutze gerne unsere App und wir helfen Dir 24/7 fachärztlich weiter.
Verfasst von Dr. Alice Martin