Endgegner des Sch(m)utzes
Annika Rentel 12.11.2020
Wusstest Du, dass Shampoo in seiner natürlichen Form gar nicht schäumt? Das ist erstmal schwer vorstellbar, denn Schaum gibt uns das Gefühl, dass unsere Haut und Haare sauber werden.
Dass Shampoo, Duschgel und Co. uns trotzdem wie eine Wolke umhüllen, liegt u.a. an Sulfaten, Salzen der Schwefelsäure. Am häufigsten treten Sodium-Lauryl-Sulfate (SLS) auf. Unter dieser Bezeichnung sind sie auch auf Verpackungen von Shampoos etc. zu finden.
Sulfate haben die Eigenschaft, fettlösend zu wirken und die Reinigungswirkung zu verstärken. Aufgrund ihrer negativen Ladung ziehen sie Schmutzpartikel an und sorgen so für ihren säubernden Effekt. Dass sie allerdings auch in Putzmitteln für Böden oder Maschinen eingesetzt werden, macht die Aggressivität dieses Inhaltsstoffs schon deutlich.
Sulfate greifen nicht nur den Schmutz, sondern auch die hauteigene Schutzschicht an. Dadurch kann es zu Irritationen sowie spannender und schuppiger Haut kommen. Im schlimmsten Fall können sich bei dauerhafter Verwendung von sulfathaltigen Produkten eine Allergie oder andere Hautprobleme entwickeln. Das Zerstören des Schutzschildes der Haut macht es zum Beispiel Bakterien leichter, diese zu durchdringen und es können schneller Infektionen entstehen.
Auch ist es oft nicht zu vermeiden, dass wir beim Ausspülen schon mal Shampoo ins Gesicht oder sogar ins Auge bekommen. Dort können die Sulfate aber sehr irritierend und reizend wirken und unter anderem Augenrötungen und Augenschmerzen verursachen.
Wie schon erwähnt, sind die gängigsten Sulfate die Sodium-Lauryl-Sulfate (kurz SLS). Aber auch weitere Varianten können in Kosmetikprodukten auftauchen. Damit Du sie auch erkennst, haben wir hier eine Liste für Dich zusammengestellt:
Wenn Du also ohnehin schon empfindliche Haut hast, empfiehlt sich ein Wechsel zu Produkten mit Kokos- oder Zuckertensiden. Diese schäumen zwar nicht so stark, machen aber keine Abstriche bei der Reinigungsleistung. Selbiges gilt für Baby-Produkte, die mit ihrer milden Formulierung punkten.
Oder aber Du testest mal die sogenannten "Haarseifen" aus, also feste Blöcke, die ebenfalls der Haarreinigung dienen. Dadurch tust Du nämlich nicht nur deiner Kopfhaut, sondern auch der Umwelt etwas Gutes!
Verfasst von Annika Rentel