Dr. Alice Martin 22.11.2023
Viele Menschen leiden unter Akne. Um sie zu behandeln, probieren die Betroffenen häufig eine Vielzahl an Hautpflegeprodukte aus, ohne einen Erfolg zu erzielen. Doch was passiert, wenn die scheinbare Akne gar keine Gängige ist? Es gibt eine Form der Akne, welche sich “Fungal Akne“ oder auch “Malassezia folliculitis“ nennt. Damit Du auch diese Form der Akne in den Griff bekommst, erhältst Du von unserem ärztlichen Team einen Überblick darüber, was genau Fungal Akne ist, wie Du sie erkennst und wie Du dagegen vorgehst.
Die Fungal Akne unterscheidet sich von herkömmlicher Akne, da sie nicht durch Bakterien, sondern durch Hefepilze der Gattung Malassezia verursacht wird. Diese Pilze sind natürlicherweise auf der Haut vorhanden und ernähren sich durch unseren natürlichen Talg, der von der Haut produziert wird. Unter bestimmten Bedingungen, wie einem gestörten Gleichgewicht unserer Hautflora oder Feuchtigkeitsbarriere, kann sich jedoch eine übermäßige Vermehrung des Malassezia Pilzes entwickeln, was zu den charakteristischen roten, juckenden Pusteln führt, welche meist im Stirnbereich auftreten.
Äußerlich ähnelt die Fungal Akne der klassischen Akne, wodurch viele diese vorerst falsch behandeln. Die Symptome können jedoch subtiler sein und umfassen kleine, rote Pickel, die oft in Gruppen besonders an der Stirn auftreten. Auch haben viele Betroffene als Begleitsymptom Juckreiz und kratzen sich die Stellen vermehrt auf.
Verschiedene Faktoren können die Ursache der Fungal Akne sein. Dazu gehören:
1.Feuchtigkeit und Wärme: Der Hefepilz Malassezia gedeiht besonders gut in feuchter und warmer Umgebung. Das ist eine Erklärung dafür, warum Fungal Akne oft in Bereichen auftritt, die dazu neigen, feucht zu bleiben. Typisch sind z.B. das Gesicht, der Rücken und die Brust.
2.Verwendung ölbasierter Produkte: Malassezia ernährt sich von den Lipiden in unserer Haut. Somit fördert die Verwendung von ölbasierten Hautpflegeprodukten das Wachstum dieser Hefepilze.
3.Gestörtes Gleichgewicht der Haut: Auch durch ein Ungleichgewicht der Hautflora kann das Wachstum des Hefepilzes begünstigt werden. Dies kann z.B. durch den übermäßigen Einsatz von antibakteriellen Produkten oder durch Antibiotika verursacht werden.
Diese besondere Art der Akne lässt sich nicht wie andere Formen behandeln. Damit Du sie dennoch in den Griff bekommst, folgen hier einige Tipps:
1.Antimykotische Produkte: Verwende Produkte, die antimykotische Wirkstoffe wie Ketoconazol oder Pyrithionzink enthalten. Das sind Antipilzmittel, wodurch das Wachstum von Malassezia gehemmt werden kann.
2.Vorsicht bei Hautpflegeprodukten: Vermeide unbedingt ölbasierte Produkte und wähle stattdessen wasserbasierte, nicht komedogene Produkte.
3.Hautpflege-Routine ändern: Reduziere möglicherweise den Einsatz von zu aggressiven Reinigungsmitteln und setze eher auf sanfte, pH-neutrale Produkte.
4.Atmungsaktive Kleidung: Trage atmungsaktive, lockere Kleidung, um die Hautbelüftung zu verbessern. Dadurch entstehen keine Feuchtigkeit und Wärme, wodurch das Wachstum des Hefepilzes ebenfalls gestört wird.
5.Hautarzt konsultieren: Falls die Probleme dennoch anhalten, kannst Du Dich an unser Hautfachärzt*innen Team wenden, wir behandeln täglich Patient*innen mit einer Fungal Akne.
Verfasst von Dr. Alice Martin
Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.