Calendula: Wie sie die Haut schützen kann
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Dr. Alice Martin 12.09.2025
Calendula ist eine üppig wachsende Pflanze. Den ganzen Sommer über bildet sie immer neue Blüten und Blätter und zeitgleich beginnt die Pflanze bereits Samen zu bilden. Auffällig ist das kräftige Wachstum der ungestielten Blätter, die Keimblätter gleichen. Sie sind filzig und behaart, ebenso wie der kantige Stängel, an dem die Blätter abwechselnd angeordnet sind. Die Blüten zeichnen sich durch eine auffällige Farbe aus, die von Hellgelb bis zu einem kräftigen Orange reicht.
Ihre Samen bildet die Pflanze nur von den äußeren, fruchtbaren Zungenblüten. Diese Samen sind ganz unterschiedlich, sie haben Haken und Höcker oder sind gebogen. Daher wird Calendula auch „Ringelblume“ genannt. Wie sehr die Heilpflanze Calendula mit dem Lauf der Sonne verbunden ist, zeigen auch andere Namen wie Mariengold, Sonnenwirbel oder Glücksblümchen.
Was macht Calendula so besonders wertvoll?
Ihre Herkunft lässt sich nicht ganz genau bestimmen, ihr Ursprung wird jedoch im Mittelmeerraum vermutet. Heute ist Calendula europaweit anzutreffen. Calendula hatte schon immer eine große Bedeutung als Heilpflanze. Wegen ihrer entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften wird sie geschätzt. Calendula wirkt antientzündlich und fördert die Hautregeneration.
Entscheidend für hochwertige Pflanzenextrakte und ihre spezifischen Wirkungen sind Qualität, Reinheit und Herkunft der Ausgangssubstanzen. Um die wertvollen Inhaltsstoffe der Calendula zu erhalten, werden aus frischen oder getrockneten Blüten oder aus der ganzen Pflanze Extrakte hergestellt.
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur stuft die Blüten der Ringelblume als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein. Diese Bewertung basiert auf langjähriger Anwendung und überlieferten Erfahrungswerten, die der Ringelblume eine gute Wirksamkeit zuschreiben.
Wie wird Calendula eingesetzt?
Die Haut als größtes und vielseitigstes Sinnesorgan schützt auch vor Einflüssen von außen. Natürliche Pflanzenauszüge unterstützen den Organismus und stärken die Haut außerdem gegen äußere Einflüsse. Beruhigenden Auszüge fördern den Aufbau von Haut, damit sich die schützende Hülle gesund entwickeln kann.
Als Wundsalbe in der Medizin fördert Calendula die Hautregeneration. Sie unterstützt die Neubildung von gesundem Hautgewebe bei Schürfwunden und kleineren Verletzungen. Calendula wirkt antientzündlich und abschwellend und hemmt das Wachstum von Bakterien in der Wunde.
Gerade Hersteller von Körperpflege mit ganzheitlichem Ansatz setzen auf die natürlichen Wirkstoffe der Calendula. Zu diesen Inhaltsstoffen gehören Carotinoide, Flavonoide, Polysaccharide, Saponine, Bitterstoffe, Xanthophylle und ätherisches Öl. Diese Vielfalt an Wirkstoffen trägt gemeinsam dazu bei, die Wirkung auf das Hautgewebe zu beeinflussen. Besonders der Hersteller Weleda setzt die Ringelblume in verschiedensten Produkten ein.
Welche Eigenschaften hat Calendula?
- Entzündungshemmend: Calendula ist für ihre entzündungshemmende, granulationsfördernde und wundheilende Wirkung bekannt. Sie wird vorrangig in Arzneimitteln zur äußerlichen Anwendung eingesetzt und kann auch bei verzögerter Wundheilung und Neigung zu Vereiterung hilfreich sein
- Volksmedizinische Verwendung: Auch hier stehen die äußeren Anwendungen im Vordergrund. Neben der Anwendung bei schlecht heilenden Wunden, finden sich Berichte zum volksmedizinischen Einsatz bei Nagelbettentzündung oder bei Abszessen. Innerlich angewendet, als Tee beispielsweise werden Calendula leicht krampflösende Eigenschaften nachgesagt, ebenso soll die Anwendung als Tee die Galleausscheidung unterstützen.
- Bedeutung für Medizin und Kosmetik:
Zahlreiche Arzneimittel und Kosmetika wären ohne die wertvollen Extrakte aus Calendula nicht herstellbar. Der Anbau von Pflanzen, die frisch verarbeitet werden, erfolgt etwa bei Herstellern ganzheitlicher Kosmetik auf eigenen Feldern. Nach der Ernte wird die Ringelblume direkt in der Tinkturenherstellung erntefrisch verarbeitet.
Wichtig bei der Anwendung von Calendula:
Trage das Produkt nicht auf offene, entzündete oder nässende Hautstellen auf, wenn Du es noch nie zuvor verwendet hast. Neigst Du zu Allergien (z. B. Heuschnupfen oder Kontaktallergien), teste es zunächst an einer kleinen, gesunden Hautstelle, zum Beispiel am Unterarm, einmal täglich über 2 bis 3 Tage. Halte im Zweifelsfall Rücksprache mit einer Hautarztpraxis. Zeigt sich in diesem Zeitraum keine Reaktion, ist das Produkt wahrscheinlich gut verträglich.
Kommt es nach der Anwendung zu Rötung, Juckreiz, Brennen, Schwellung oder Ausschlag, setze das Produkt sofort ab und wende Dich an eine Hautärztin oder einen Hautarzt, insbesondere wenn die Beschwerden anhalten.
Wir empfehlen Dir eine schnelle Abklärung per App. Du schickst einfach Fotos und einen ausgefüllten Fragebogen an das Hautärzt:innen-Team von dermanostic. Innerhalb weniger Stunden erhältst Du einen Arztbrief mit Diagnose sowie eine Therapieempfehlung. Bei Bedarf können Dir die Hautärzt:innen auch ein alternatives Produkt empfehlen.
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Verfasst von Dr. Alice Martin
Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.
