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Akne inversa erkennen

Wer kann betroffen sein, warum sie entsteht und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Medizinische Fachredaktion 24.10.2025

Akne inversa ist eine seltene Hauterkrankung, die wiederkehrende Entzündungen und schmerzhafte Knoten verursacht – meist in der Leisten-, Achsel- oder Genitalregion. In Westeuropa sind etwa 1 % der Bevölkerung betroffen. Häufig bemerken Betroffene zunächst kleine Knötchen, die sich entzünden und zu Abszessen entwickeln können. Die Erkrankung ist zwar belastend, aber behandelbar. Je früher die Symptome erkannt und gezielt behandelt werden, desto besser lassen sich Schmerzen lindern und Komplikationen vermeiden.

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Die Akne inversa ist eine seltene Hauterkrankung, die wiederkehrende Entzündungen und schmerzhafte Knoten verursacht – meist in der Leisten-, Achsel- oder Genitalregion. Rund  1%  der Bevölkerung leidet an dieser Erkrankung. [1] Je früher die Symptome erkannt und gezielt behandelt werden, desto besser lassen sich Schmerzen lindern und Komplikationen vermeiden.

Entstehung und Charakteristische Merkmale

Bei Akne inversa (auch Acne inversa oder Hidradenitis suppurativa, HS) handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung. Die Erkrankung beginnt mit einer Entzündung der Haarfollikel, die oft tastbare Knoten bildet. Durch eine übermäßige Verhornung der Haarwurzel wird die Talgdrüse blockiert, sodass das Haar nicht mehr nach außen gelangen kann. Es wächst unter der Hautoberfläche weiter, wodurch sich ein Knoten bildet. Platzt dieser Knoten auf, entstehen häufig eitrige Entzündungen, die zu auffälligen Narben führen und auch die Schweißdrüsen betreffen können.

Betroffene Körperbereiche:

Typische Symptome:

  • Entzündungen und Pickel
  • Abszesse
  • Narbenbildung durch schweren Verlauf

Die Akne inversa unterscheidet sich von "normaler Akne" nicht nur durch die betroffenen Körperregionen, sondern auch durch ihren chronischen Verlauf und die stärkeren, oft schmerzhaften Entzündungen. Darüber hinaus kann die Erkrankung auch noch weitere teils psychische Auswirkungen haben:

  • Bewegungseinschränkungen durch starke Schmerzen
  • Ekel- und Schamgefühl
  • Schlafstörungen
  • Große Angst vor Folgeerkrankungen
  • Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  • Beeinträchtigung des Sexuallebens

Die Ursache: Wodurch wird die Akne inversa ausgelöst?

Die Ursache von Akne inversa (Hidradenitis suppurativa, HS) ist nicht vollständig geklärt. Da die Krankheit jedoch meist während oder nach der Pubertät auftritt, gehen Mediziner von einer hormonellen Komponente aus. Man vermutet, dass das Immunsystem eine übermäßige Aktivität aufweist und an der Entstehung beteiligt ist.

Zusätzliche Auslöser - Triggerfaktoren

Zusätzlich können bestimmte Faktoren Schübe begünstigen oder Symptome verstärken*.* Da bisher leider noch keine Methode zur vollständigen Heilung der Krankheit gefunden wurde, wird Patient:innen empfohlen, die sogenannten "Trigger" zu meiden, um eine Verschlimmerung des Hautzustandes zu vermeiden. Zu diesen Triggern zählen zum Beispiel:

  • Rauchen (einer der Hauptfaktoren)
  • Starkes Übergewicht
  • Starkes Schwitzen
  • Mangelnde Körperhygiene
  • Stress und psychische Belastungen
  • Irritationen durch Reibung (z.B. durch enge Kleidung)

Erkennst Du Dich in diesen Symptomen wieder und möchtest prüfen, ob Du Akne inversa hast – oder suchst Du noch fachliche Betreuung? Dann kannst Du über unsere App direkt eine Ersteinschätzung durch unsere Hautfachärzt:innen erhalten. Bei Bedarf bekommst Du einen Arztbrief, Behandlungsempfehlungen und, falls nötig, auch ein Rezept.

Wer ist betroffen?

Da die Krankheit häufig familiär auftritt, geht man zusätzlich von einer genetischen Ursache aus. Besonders häufig sind also Menschen betroffen, die auf eine familiäre Historie der Akne inversa Erkrankung zurückblicken. Die Erkrankung entwickelt sich in der Regel etwa zwischen dem 11. und 50. Lebensjahr. Bei Frauen kommt sie dreimal so häufig vor wie bei Männern. [2]

Frühe Anzeichen von Akne inversa bleiben oft unerkannt oder werden mit Infektionen verwechselt – auch bei Jugendlichen kann sich die Diagnose im Schnitt über zweieinhalb Jahre verzögern.

Schübe stoppen, Schmerzen lindern: Behandlungsmöglichkeiten

Verschwinden kann die Akne inversa nach derzeitigem Wissensstand nicht einfach. Jedoch gibt es unterschiedliche Formen der Behandlung, die den Verlauf der Krankheit eindämmen und die Beschwerden lindern können. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und umfasst verschiedene Therapieansätze, die sowohl lokal als auch systemisch wirken können.

Bei milden Formen der Akne inversa können topische Medikamente wie Salben und Cremes eingesetzt werden. Diese werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und können helfen, die Symptome zu lindern.

In schwereren Fällen kommen systemische Medikamente zum Einsatz, die den gesamten Körper beeinflussen:

  • Antibiotika: Zur Bekämpfung bakterieller Entzündungen und zur Vorbeugung von Infektionen
  • Biologika: Diese Medikamente blockieren spezifische Entzündungsbotenstoffe im Immunsystem. Sie werden subkutan verabreicht und können die Entzündungsprozesse in der Haut effektiv reduzieren
  • Kortikosteroide: Entzündungshemmende Medikamente, die in bestimmten Fällen zur Anwendung kommen können

Bei fortgeschrittenen oder therapieresistenten Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein:

  • Lokaloperationen: Entfernung von Abszessen oder entzündeten Hautbereichen
  • Hauttransplantationen: In schweren Fällen kann es erforderlich sein, Hauttransplantationen durchzuführen, um die Hautstruktur wiederherzustellen

Auch eine Laserbehandlung, die in erster Linie auf die Zerstörung der Haarfolikel abzielt, kann zu einem guten Ergebnis führen, hier sollte ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin erfolgen.

Typische Symptome von Akne inversa sind schmerzhafte Knoten, Abszesse, wiederkehrende Entzündungen, Eiterpickel, Follikulitis, Narben oder Schmerzen beim Sitzen. Treten mindestens drei dieser Beschwerden auf, kann eine Untersuchung durch Dermatolog:innen sinnvoll sein – wende Dich an die Hautarztpraxis Deines Vertrauens oder nutze einfach unsere dermanostic-App. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Rückmeldung von unseren Hautfachärzt:innen und kannst möglicherweise schon direkt mit der Therapie beginnen.

Literatur und Einzelnachweise

  1. Deutsches Ärzteblatt: Interdisziplinäres Konzept bei Akne inversa: Neue Ansätze mit Bewährtem kombinieren. (2022) | www.aerzteblatt.de
  2. gesund.bund.de: Krankheiten. Akne inversa. (2021) | www.gesund.bund.de
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Verfasst von Medizinische Fachredaktion

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