Lifestyle

Fingernägelkauen: Was steckt wirklich dahinter?

TUEV Logo

Dr. Alice Martin 27.10.2023

Fingernägelkauen, auch genannt “Onychophagie”, resultiert oft aus Stress, Nervosität oder Langeweile. Durch dieses weit verbreitete Verhalten kann nicht nur das Aussehen der Nägel beeinträchtigt werden, sondern es führt auch zu gesundheitlichen Problemen. Welche Tipps und Strategien helfen können, das Fingernägelkauen zu überwinden, verraten wir Dir hier. 

Welche Ursache hat das Nägelkauen? 

Das Wichtigste zuerst: Damit die Onychophagie erfolgreich behandelt wird, sollte zunächst der Auslöser dafür bekannt sein. Es gibt mehrere Gründe, die zum Nägelkauen führen. Der häufigste Grund ist die psychische Belastung durch Stress oder Nervosität. Betroffene versuchen diesen Stress durch das Kauen oder Knibbeln an den Fingern zu regulieren und somit die Spannung abzubauen. Weitere Gründe der Angewohnheit können Langeweile sein, aber auch die Begleiterscheinungen einer psychischen Krankheit. 

Welche Folgen hat das Fingernägelkauen? 

Durch das ständige Kauen und Knibbeln an den Nägeln wird die Haut beschädigt und oft geht das mit negativen Folgen einher. 

Es kann zu kleinen Verletzungen an den Fingerspitzen führen, was Risse, Schnitte oder Schrammen mit sich bringt. Dadurch wird die Haut geschädigt und das kann sehr schmerzhaft sein. Durch diese offenen Stellen können Bakterien eintreten und Infektionen, Schmerzen und Schwellungen entstehen. Durch das Nägelkauen ist eine Veränderung oder Infektion aufgetreten? Kontaktiere unsere Hautärzt*innen per App und lass Dir zu jeder Zeit helfen – egal wo Du bist! Auch durch den ständigen Kontakt von Speichel und Feuchtigkeit kann die Haut ausgetrocknet und gereizt werden. 

Tipps zur Bewältigung 

 Um sich die Angewohnheit abzutrainieren, bedarf es Zeit und Disziplin.  

Wichtig ist, dass die Hände beschäftigt werden. Sobald diese anderweitig benutzt werden, wird weniger gekaut. Hierfür können einfache Spielzeuge, wie ein Fidget Spinner oder ein Ring, Abhilfe schaffen. 

Auch das Pflegen der Nägel kann als Anreiz dienen, diese schön zu halten. Hierfür kann eine Maniküre mit Nagellack helfen, die Nägel ansprechender zu gestalten – kräftige Farben sind empfehlenswert, da das Kauen sofort sichtbar wird. 
Wo wir gerade bei dem Thema Nagellack sind: Es gibt außerdem einen Bitterlack. Dieser wird aufgetragen und beim Beißen der Nägel entfaltet sich ein unangenehm bitterer Geschmack. 

Falls Stress die Ursache ist, gilt es diesen mit Entspannung auszugleichen. Hierfür sind Stressbewältigungstechniken sehr hilfreich. Diese können z.B. Yoga, Meditation, Sport oder Hobbys sein, die einem Freude bereiten. 

Wenn all diese Möglichkeiten keinen Erfolg erzielen und das Nägelkauen ein ernstes Problem darstellt, welches allein nicht in den Griff zu kriegen ist, sollte professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden. Hierfür ist ein*e Psycholog*in oder Verhaltenstherapeut*in die richtige Anlaufstelle, da diese die tieferliegenden Ursachen versuchen zu identifizieren und dadurch passende Behandlungsstrategien entwickeln. 

Dr. Alice Martin

Verfasst von Dr. Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.