Lifestyle

Belastung der Haut im Winter

Trockene Haut, Winterekzem und Kälteschäden.

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Alice Martin 29.10.2025

Die kalte Jahreszeit beginnt – und für unsere Haut bedeutet das oft zusätzlichen Stress. Kalte Luft draußen und trockene Heizungsluft drinnen belasten die Haut und greifen sie an. Die Folge: trockene Haut, Spannungsgefühle, Rötungen und manchmal sogar Ekzeme. Besonders betroffen sind Hände, Gesicht und Lippen, da diese Körperpartien Kälte und Wind häufig ungeschützt ausgesetzt sind.

Warum unsere Haut im Winter leidet

Unsere Haut ist normalerweise durch den Hydro-Lipid-Film geschützt – eine natürliche Fettschicht, die Feuchtigkeit speichert und die Hautbarriere bildet. Kälte, trockene Luft und Wind greifen diesen Schutz an. Die Haut verliert mehr Feuchtigkeit, als sie nachliefern kann, und die Barriere wird geschwächt.

Eine geschwächte Hautbarriere macht die Haut anfälliger für typische Winterhaut-Probleme: trockene Haut, Spannungsgefühle, Rötungen, Juckreiz oder Reizungen treten leichter auf. Blutgefäße verengen sich bei Kälte, wodurch Gesicht, Hände und Füße schlechter durchblutet werden.

Auch Faktoren wie häufiges Waschen, ungeeignete Pflegeprodukte, hormonelle Veränderungen, bestimmte Medikamente oder Stress können die Haut zusätzlich belasten. Erkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Diabetes verschärfen die Winterbelastung der Haut noch.

Typische Hautveränderungen im Winter

Leichte Veränderungen

Bereits bei moderater Trockenheit zeigt sich die Belastung: Spannungsgefühle, kleine trockene Stellen, feine Schuppen oder ein fahler Teint.

Stärkere Veränderungen

Bei stärkerer Austrocknung entstehen trockene, rote Flecken, Hautrisse oder Entzündungen. Hände, Wangen und Schienbeine sind besonders betroffen.

Winterekzem

Ein Winterekzem entsteht, wenn die Haut so stark gereizt ist, dass eine Entzündung auftritt. Typische Symptome sind eine Rötung der Haut, nässende Stellen, Krusten- oder Schuppenbildung. Kleine Bläschen können auch sichtbar sein. Frühzeitige Pflege oder dermatologische Abklärung verhindert, dass sich diese Reizungen chronisch entwickeln.

Richtige Hautpflege im Winter

Damit die Hautbarriere intakt bleibt und typische Winterhaut-Probleme wie trockene Haut, Winterekzem und trockene, rote Flecken vermieden werden, helfen folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Anwendung rückfettender Pflegeprodukte
  • Verwendung pH-neutraler Reinigungs- und Pflegeprodukte (pH 5,5)
  • Ausreichend Flüssigkeit (2–3 Liter täglich)
  • Duschen auf 10–15 Minuten begrenzen, maximal 2–3-mal pro Woche
  • Direkt nach dem Duschen eincremen
  • Je nach Hauttyp sollten Produkte mit unterschiedlichem Fett- und Feuchtigkeitsanteil verwendet werden. Menschen mit trockener Haut profitieren besonders von reichhaltigen Cremes, die intensiv rückfetten und vor Austrocknung schützen.

Zur Winterpflege gehört auch spezielle Lippenpflege. Die Lippenhaut ist besonders empfindlich und trocknet schnell aus. Regelmäßiges Auftragen von Cremes oder Fettstiften schützt vor Rissen und Trockenheit.

Neben Kälte, Wind und trockener Heizungsluft belasten auch Sonneneinstrahlung und UV-Strahlung die Winterhaut. Besonders im Herbst oder bei wechselhaften Temperaturen wird die Sonne oft unterschätzt, obwohl sie die Haut weiterhin stark beanspruchen kann. Daher sollten Gesicht und Lippen auch im Winter mit geeigneten Pflegeprodukten und Lichtschutzfaktor geschützt werden.

Bei starken Rötungen, Juckreiz, nässenden Stellen oder Hautrissen ist eine frühzeitige dermatologische Abklärung wichtig. Dies gilt nicht nur für Winterekzeme oder sehr trockene Haut, sondern auch für bestehende Erkrankungen, die mit trockener Haut zusammenhängen, wie Neurodermitis oder Kontaktekzeme. Über dermanostic kannst Du einfach innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung erhalten: Lade drei Fotos hoch, fülle einen kurzen Fragebogen aus und erhalte eine Diagnose, Therapieempfehlung und bei Bedarf ein Rezept.

Frostbeulen – ein Mythos?

Der Begriff „Frostbeule“ ist im Alltag geläufig und beschreibt Menschen, die besonders schnell frieren. In der Medizin heißen Frostbeulen Perniones und entstehen ebenfalls durch Kälteeinwirkung. Längere oder wiederholte Kälteexposition führt dazu, dass das Gewebe schlechter durchblutet wird und sich entzünden kann. Typische Anzeichen sind geschwollene, fahle oder rote Flecken – meist an Fingern oder Zehen.

Im Unterschied zu Erfrierungen bilden sich bei Frostbeulen keine Eiskristalle im Gewebe. Sie können bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auftreten, also auch bei milden winterlichen Bedingungen. Trotz ihres harmlos klingenden Namens sollten Frostbeulen ernst genommen und die betroffenen Stellen geschützt und warm gehalten werden, um Entzündungen zu vermeiden.

Worst-Case-Szenario: Kälteschäden

Als Kälteschäden bezeichnet man Unterkühlungen (Hypothermie) und Erfrierungen (Congelatio). Während Unterkühlungen den gesamten Körper betreffen können, sind Erfrierungen örtlich begrenzte Kälteschäden. Bei Erfrierungen bilden sich Eiskristalle im Gewebe, wodurch Haut und darunterliegendes Gewebe geschädigt werden.

Beides kommt allerdings in der Regel nur bei wirklich frostigen Temperaturen vor. Da Erfrierungen aber meist an einer blass-grauen und gefühllosen Haut zu erkennen sind, werden sie im Folgenden dennoch beschrieben.

Solche Kälteschäden treten in der Regel nur bei extrem frostigen Temperaturen auf. Besonders gefährdet sind Körperpartien, die ungeschützt der Kälte, Feuchtigkeit und starkem Wind ausgesetzt sind: Finger, Zehen, Nase und Wangen. Hier ist die Haut besonders dünn und besitzt nur geringe Fettreserven, die vor Kälte schützen.

Aber woran erkennt man eine Erfrierung? Die Anzeichen einer Erfrierung hängen vom Schweregrad ab. Bei Schweregrad 1 ist die Haut gräulich, kalt und gefühllos; im Gesicht können runde, weiße Flecken auftreten. Bleibt das Taubheitsgefühl nach SEHR vorsichtigem Erwärmen bestehen, sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Alice Martin

Verfasst von Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig. 

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