ABCDE-Regel: Ein wichtiger Leitfaden für die Kontrolle von Muttermalen.
Was die ABCDE-Regel bei Muttermalen bedeutet
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Dr. Alice Martin 01.10.2025
Was die ABCDE-Regel bedeutet und wie Du verdächtige Muttermale damit leichter erkennst – wir erklären es verständlich.
Schnell erklärt: ABCDE-Regel bei Muttermalen und Hautkrebs
Hast Du schon einmal von der sogenannten ABCDE-Regel bei Muttermalen gehört?
Die ABCDE-Regel in der Dermatologie kann als grobe Daumenregel genutzt werden, um zu erkennen, ob es sich um gutartige, auffällige oder gefährliche Muttermale handelt, die sich in seltenen Fällen zu Hautkrebs entwickeln können
Du kannst diese Regel anwenden, wenn Du beispielsweise eine erste Einschätzung möchtest, welche Muttermale ungewöhnlich sind oder welche Muttermale Du von Deinem niedergelassenen Hautarzt oder Deiner niedergelassenen Hautärztin kontrollieren lassen willst.
Per App kannst Du eine erste Einschätzung erhalten – einfach drei Fotos hochladen und innerhalb kurzer Zeit eine ärztliche Expertenmeinung bekommen.
Mit der ABCDE-Regel Muttermale selbst einschätzen lernen
Ein Muttermal bildet sich zunächst durch gutartige Wucherungen bestimmter Zellen in der Haut (sogenannte Melanozyten); es kann unterschiedliche Größen, Formen und Farben haben. Muttermale treten am ganzen Körper auf und sind in der Regel gutartig. Es ist jedoch möglich, dass sich aus einer solchen Hautveränderung auch schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) entwickelt. Hier setzt die ABCDE-Regel an, um erste Hinweise zu geben.
Diese besteht aus fünf Kontrollaspekten. Wenn mindestens zwei der fünf Punkte bei einem Muttermal zutreffen, ist aus ärztlicher Sicht eine genauere Untersuchung notwendig, um festzustellen, ob das Muttermal gefährlich ist und eventuell sogar entfernt werden muss.
Untersuche nach dieser Regel regelmäßig Deinen ganzen Körper auf Muttermale und vergiss nicht auch zwischen den Zehen und Fingern, sowie unter den Nägeln nach Veränderungen zu schauen.
Das bedeutet die ABCDE-Regel für Muttermale und Hautkrebs
- A: Das A steht dabei für Asymmetrie: Wenn ein Muttermal nicht symmetrisch (also rund oder oval) ist, sondern eine ungewöhnliche Form aufweist, ist es auffällig.
- B: Mit B ist die Begrenzung gemeint: Sind die Ränder des Muttermals nicht scharf, sondern verwaschen oder unregelmäßig, kann dies ein wichtiger Hinweis zur Beobachtung sein.
- C: Der dritte Punkt ist die Farbe (C für Color): Ein unauffälliges Muttermal ist meist einfarbig, oft braun oder schwarz, wohingegen veränderte Muttermale dunkle Flecken oder generell eine Mehrfarbigkeit aufweisen.
- D: Auch der Durchmesser – das D dieser Regel – ist von Bedeutung: Muttermale, welche größer als 5 mm sind, sollten daher regelmäßig von Dermatolog:innen kontrolliert werden, das mindestens einmal jährlich.
- E: Das E hat zwei Bedeutungen. Zum einen steht es für Erhabenheit: dreidimensionale, erhabene Muttermale, die höher als die normale Haut sind, sind als ungewöhnlich einzustufen. Ebenfalls steht es für die Entwicklung: Je schneller (ungewöhnliche) Muttermale entstanden sind oder sich verändern, desto genauer sollten diese beobachtet werden.
Hier kommst Du zu unserem Instagrambeitrag zur ABCDE-Regel. Dort findest Du auch passende Zeichnungen zu Muttermalveränderungen.
So funktioniert die Hautkrebsvorsorge
Wenn Du Gewissheit haben möchtest, dann lasse Deine Muttermale oder auch andere Hautveränderungen im Rahmen einer Hautkrebsvorsorgeuntersuchung bei Deinem behandelnden Hautarzt oder Deiner behandelnden Hautärztin untersuchen.
Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening im Rahmen der regelmäßigen Hautkrebsvorsorge. Weitere Informationen dazu bietet auch die Deutsche Krebsgesellschaft.
Hautärzt:innen setzen dafür häufig ein Dermatoskop ein – ein Instrument, das wie eine leistungsstarke Lupe funktioniert und eine genauere Untersuchung von Muttermalen ermöglicht. Erscheint ein Muttermal auffällig, wird in der Regel eine Entfernung oder Gewebeentnahme durchgeführt, um Hautkrebs frühzeitig auszuschließen.
Fazit zum Check der Muttermale mit der ABCDE-Regel
Die ABCDE-Regel ist Deine Kontrolle für den Alltag – behalte diese bitte im Hinterkopf; auffällige Veränderungen können auf den gefährlichen schwarzen Hautkrebs hindeuten und es ist von großer Bedeutung, diesen frühzeitig zu erkennen!
Die ABCDE-Regel kann erste Hinweise für Hautveränderungen, besonders bei Muttermalen geben. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die ABCDE-Regel nur eine vereinfachte Daumenregel ist und keinen Ersatz für die regelmäßige Kontrolle beim Hautarzt oder bei der Hautärztin darstellt.
In den letzten Jahren hat sowohl der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) als auch der weiße Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) deutlich zugenommen. Regelmäßige und sorgfältige Körperkontrollen ermöglichen es, Veränderungen rechtzeitig wahrzunehmen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen, um einer Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen.
Bitte nimm die Möglichkeit der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung bei Deinem niedergelassenen Hautarzt oder Deiner Hautärztin wahr. Diese werden wie erwähnt i.d.R. alle zwei Jahre von den meisten Krankenkassen, bei schwerwiegenden Fällen nach Rücksprache mit Dermatolog*innen auch öfters, übernommen.
Möchtest Du eine schnelle, fachärztliche Einschätzung eines Muttermals, das Dir verdächtig vorkommt, schicke einfach drei Fotos und eine Frage per App, um eine erste Einschätzung zu erhalten. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Rückmeldung.
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Verfasst von Dr. Alice Martin
Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.
