Frostbeule

Auch bekannt als: (Periones/Pernionen/Chilblains)

ICD-Code: T69.1

Frostbeulen sind schmerzhafte, juckende Hautschwellungen, die häufig an Fingern, Zehen, Ohren und Nase auftreten. Sie entstehen durch Kälteeinwirkung, wenn sich die Blutgefäße verengen und das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Bereits Temperaturen um den Gefrierpunkt, etwa beim Wintersport, können Frostbeulen auslösen. Die Schwellungen bilden sich meist innerhalb weniger Wochen zurück, können bei wiederholter Kälteeinwirkung jedoch chronisch werden. Eine rechtzeitige Behandlung mit Wärme und gefäßerweiternden Maßnahmen unterstützt die Heilung und verhindert Komplikationen. Frostbeulen unterscheiden sich deutlich von Erfrierungen, bei denen es zu Gewebeschäden durch Eiskristalle kommt.

5 Fakten über Frostbeulen

  • Frostbeulen entstehen durch Kälte und feuchte Haut oder durch eine schlechte Durchblutung 
  • Typische Stellen sind Zehen, Finger, Ohren und Nase – also Körperteile, die besonders kälteempfindlich sind 
  • Sie zeigen sich durch rote, juckende, manchmal schmerzende Hautveränderungen 
  • Frostbeulen sind zwar unangenehm, aber meist harmlos und heilen von selbst ab 
  • Vorbeugung ist einfach: warm anziehen, trocken bleiben und abrupte Temperaturwechsel vermeiden 

Definition

Was sind Frostbeulen?

Frostbeulen sind entzündliche, rot-bläuliche Hautschwellungen, die bei Kälte und Feuchtigkeit entstehen. Sie treten typischerweise bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf, vor allem wenn die betroffenen Körperstellen nicht ausreichend geschützt sind. Klinisch äußern sich die Frostbeulen durch jucken, brennen oder Schmerzen und bilden sich meist an Fingern, Zehen, Ohren oder der Nase. Wenn Frostbeulen nicht abheilen, sich offene Wunden oder Infektionen entwickeln oder die Beschwerden regelmäßig auftreten, ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Wende Dich dazu gerne an unsere Hautfachärzt:innen. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Diagnose und eine Therapieempfehlung, wenn notwendig ein Privatrezept dazu.

Ursache

Warum bekommt man Frostbeulen?

Frostbeulen entstehen infolge von Durchblutungsstörungen in der Haut, vor allem bei Kälte und Feuchtigkeit. Betroffen sind bevorzugt körperferne Regionen wie Finger, Zehen, Ohren, Nase, Fersen oder auch die Achillessehne – insbesondere dort, wo wenig Unterfettgewebe vorhanden ist und die Haut direkt über Knochen liegt. 

Die Hautveränderungen treten nicht durch Erfrierungen auf, sondern entstehen durch eine gestörte Reaktion der kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) bei Kälteeinwirkung. Diese verengen sich stark bei Temperaturen unter 5 °C, wodurch das Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird. Wenn die kalten Hautbereiche „zu schnell“ aufgewärmt werden und sich kleine Blutgefäße schneller weiten als die größeren Gefäße in ihrer Nachbarschaft, kann Blut aus den Kleingefäßen austreten und für Entzündungen sorgen. 

Begünstigende Faktoren: 

  • Unzureichender Kälteschutz (z. B. keine Handschuhe, zu enge Schuhe, dünne Kleidung) 
  • Individuelle Veranlagung, z. B. Neigung zu Durchblutungsstörungen oder Akrozyanose 
  • Untergewicht und geringer Fettanteil, besonders bei Frauen 
  • Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum 
  • Erschöpfung oder Hunger 
  • Bewegungsmangel bei Kälte 
  • Rasche Wiedererwärmung kalter Hautbereiche 

Symptome

Wie sehen Frostbeulen aus?

  • Frostbeulen zeigen sich zuerst durch eine blau-rote Verfärbung der Haut, die wie kleine Flecken oder Fleckenmuster aussieht. An diesen Stellen bilden sich bald teigige, knotige Schwellungen, die sich prall und geschwollen anfühlen – oft begleitet von unangenehmem Jucken und stechenden Schmerzen. 
  • In seltenen Fällen können sich Blasen oder sogar Ulzerationen (Hautgeschwüren) bilden. 

Ohne Behandlung können Frostbeulen weitere Probleme verursachen, wie zum Beispiel Hautschuppung, Narben oder sogar Infektionen. Meist klingen die Schwellungen und Beschwerden jedoch nach einigen Wochen von selbst wieder ab. 

Unsere Hautfachärzt:innen können helfen, Hautveränderungen richtig einzuordnen und andere Erkrankungen auszuschließen. Spätestens bei offenen Wunden ist eine Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin besonders wichtig – gerade bei Durchblutungsstörungen oder Diabetes. Frostbeulen können sich zu Wunden entwickeln, die zeitnah versorgt werden müssen. Bei wiederholten Beschwerden, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob eine andere Erkrankung vorliegt oder Gewebeschäden drohen

Therapie

Was tun bei Frostbeulen?

Um Frostbeulen zu lindern, ist es wichtig, die betroffenen Hautstellen warm und trocken zu halten. Das gelingt am besten durch geeignete Kleidung, zum Beispiel durch das Tragen von Handschuhen oder warmen Socken. Zur sanften Erwärmung empfiehlt sich lauwarmes Wasser, da es die Symptome beruhigen kann. Heiße Bäder oder direkte Hitzequellen wie Heizkissen sollten jedoch vermieden werden, da sie eine zu schnelle Gefäßerweiterung auslösen können, was die Beschwerden eher verschlimmert. 

Auch Wärme von innen kann unterstützend wirken: Warme Suppen oder Tees helfen nicht nur beim Aufwärmen, sondern fördern auch das allgemeine Wohlbefinden. Zusätzlich kann Bewegung die Durchblutung anregen, was den Heilungsprozess beschleunigt. 

Zur äußeren Behandlung eignen sich entzündungshemmende, schmerzlindernde oder pflegende Salben, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Bei sogenannten sekundären Frostbeulen, die durch bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel das Raynaud-Syndrom oder eine Autoimmunerkrankung verursacht werden, ist es wichtig, vor allem die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. 

Frostbeulen können leicht mit anderen Hautveränderungen verwechselt werden. Eine ärztliche Diagnose hilft, Frostbeulen von ernsthaften Erkrankungen wie Erfrierungen oder Hautinfektionen zu unterscheiden. 

Der Arzt oder die Ärztin kann passende Cremes oder Salben verschreiben, um die Beschwerden zu lindern. In schweren Fällen ist eine medikamentöse Behandlung, etwa mit gefäßerweiternden Mitteln, notwendig, um Folgeschäden zu vermeiden. Bilden sich offene Wunden, ist eine schnelle ärztliche Versorgung besonders wichtig.

Wenn Dir die Symptome bekannt vorkommen, dann wende Dich sehr gerne an unsere Hautfachärzt:innen per App. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Diagnose und Therapieempfehlung. Ein Rezept für ein verschreibungspflichtiges Medikament bekommst Du auch von uns. So kannst Du direkt am nächsten Tag Deine Therapie beginnen.

Wirkstoffe

Die richtigen Mittel gegen Frostbeulen

 Schmerzlindernde und pflegende Wirkstoffe 

  • Capsaicin (aus Chili-Extrakten): Fördert die Durchblutung und wirkt schmerzlindernd bei leichteren Fällen 
  • Hautpflegende Substanzen wie Panthenol oder Urea: Unterstützen die Hautregeneration 

Wirkstoffe zur Gefäßerweiterung 

  • Nifedipin (Calciumkanalblocker): Fördert die Durchblutung, indem es die Gefäße erweitert und so die Beschwerden lindert 
  • Pentoxifyllin: Verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und unterstützt die Mikrozirkulation 

Entzündungshemmende Wirkstoffe 

  • Kortikosteroide (z. B. Hydrocortison-Salbe): Dämpfen die Entzündung und reduzieren Schwellungen und Juckreiz 
Redaktion

Verfasst von Redaktion

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