Inhalt
Definition: Was sind Ringelröteln?
Ursache: Wie werden Ringelröteln übertragen?
Symptome: Wie erkennt man Ringelröteln – welche Symptome treten auf?
Komplikationen: Welche Komplikationen können bei Ringelröteln auftreten?
Therapie: Wie werden Ringelröteln behandelt?
Wirkstoffe: Gibt es Medikamente gegen Ringelröteln?
Ringelröteln (Erythema infectiosum)
Auch bekannt als: Fünfte Krankheit, Erythema infectiosum
ICD-Code: B08.3
Ringelröteln gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten wie Masern, Scharlach oder Windpocken. Sie werden durch das Parvovirus B19 verursacht, sind aber nicht mit Röteln verwandt. Meist verlaufen sie unbemerkt oder nur mit leichten Erkältungssymptomen. Besonders wichtig ist Vorsicht bei Schwangeren, da eine Infektion das ungeborene Kind gefährden kann. Wer die Krankheit einmal hatte, ist lebenslang geschützt.
Definition
Was sind Ringelröteln?
Ringelröteln (medizinisch: Erythema infectiosum) ist eine ansteckende Virusinfektion, die vor allem bei Kindern unter 10 Jahren auftritt. Typisch für Ringelröteln sind rote Wangen, die schmetterlingsförmig sind und Mund sowie Nase aussparen, gefolgt von roten Flecken an Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und im Gesäßbereich und Erkältungssymptome wie Fieber oder Schnupfen. Bei den meisten Kindern und Erwachsenen verläuft die Erkrankung harmlos.
Ursache
Wie werden Ringelröteln übertragen?
Ringelröteln werden durch das Parvovirus B19 verursacht. Das Virus wird vor allem von Mensch zu Mensch übertragen, meist durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Auch eine Ansteckung über Kontakt mit infizierten Gegenständen oder Blut ist möglich, aber seltener.
Kinder stecken sich oft in Kindergärten oder Schulen an, während Erwachsene das Virus häufig von eigenen Kindern bekommen.
Symptome
Wie erkennt man Ringelröteln – welche Symptome treten auf?
Ringelröteln verlaufen bei den meisten Kindern mild oder sogar ohne erkennbare Symptome.
Die Erkrankung beginnt oft mit leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl. Nach zwei bis drei Tagen folgt meist ein beschwerdefreies Intervall von bis zu einer Woche. Danach entwickelt sich der für Ringelröteln charakteristische Hautausschlag (Exanthem).
Zunächst erscheint eine rote Gesichtsrötung (Erythem) auf den Wangen, die schmetterlingsförmig ist und Mund sowie Nase ausspart – das sogenannte „Ohrfeigenmuster“. Ein bis vier Tage später treten rote Flecken (makulopapulöses Exanthem) an Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und im Gesäßbereich auf.
Der Ausschlag kann unterschiedlich lange bestehen – von wenigen Tagen bis zu sieben Wochen. Auch Sonnen- oder Wärmeexposition kann in dieser Zeit oder noch danach neue Flecken auslösen.
Komplikationen
Welche Komplikationen können bei Ringelröteln auftreten?
Die meisten Kinder und Erwachsenen haben keine oder nur leichte Beschwerden, ernsthafte Komplikationen sind selten.
- Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Blutproblemen: Risiko einer chronischen Infektion oder einer aplatischen Krise (vorübergehender Ausfall der Blutbildung)
- Für Schwangere: Das Virus kann in seltenen Fällen auf das ungeborene Kind übertragen werden. Mögliche Folgen: Blutarmut beim Kind, Flüssigkeitsansammlungen (Hydrops fetalis) oder schwere Entwicklungsstörungen Besonders kritisch ist das erste und zweite Schwangerschaftsdrittel
Therapie
Wie werden Ringelröteln behandelt?
Es gibt keine Impfung gegen Ringelröteln und kein spezielles Virusmedikament, deshalb besteht die Behandlung hauptsächlich darin, die Erkrankung zu beobachten und die Symptome zu lindern.
Bei Kindern und gesunden Erwachsenen verläuft die Krankheit meist harmlos und erfordert keine spezielle Therapie. Leichte Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen können durch Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und gegebenenfalls Schmerzmittel gemildert werden.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Blutproblemen können in Einzelfällen Immunglobulin erhalten, um die Blutbildung zu unterstützen.
Bei infizierten Schwangeren werden regelmäßig Ultraschallkontrollen durchgeführt, um das ungeborene Kind zu überwachen. Entwickelt der Fetus eine schwere Blutarmut (Anämie), kann eine Bluttransfusion im Mutterleib notwendig sein. Geht die Blutarmut des Ungeborenen bei Ringelröteln mit einer Wassereinlagerung, einer krankhaften Flüssigkeitsansammlung im Gewebe und in Körperhöhlen des Ungeborenen einher, ist eine sorgfältige medizinische Überwachung notwendig.
Wirkstoffe
Gibt es Medikamente gegen Ringelröteln?
- Paracetamol oder Ibuprofen (Antipyretika)
- Clemastin und Dimetinden (Antihistaminika)
- Immunglobulin

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